Alltägliche Episoden

———————Winter-Impressionen————- ———————-BVG-Depressionen———————

Winter Impressionen werden zu Depressionen

Winter

Endlich.

Seit Monaten hat es nun auch in Berlin geschneit.
Keine weiße Adventszeit und keine weiße Weihnacht. 🙁

Aber wie wir ja schon lange mitbekommen haben, ist der Sommer nicht mehr der Sommer, den wir kannten und der Winter, schon lange nicht mehr der Winter der Vergangenheit.

Ich kann mich nur noch wage an die letzte weiße Weihnacht erinnern.

Laut Wetteramt soll es 2010 gewesen sein. 😮

Winter
Heiligabend 2015

Vor 2 Jahren bekam unsere Maus u.a. einen Schlitten zu Weihnachten.
Meine Hoffnung war ja, dass wir zu Weihnachten schon mit ihr ausfahren können.

Aber daraus wurde leider dann erst später etwas.

Winter              Winter

Und juhu – nun endlich wird er in diesem Winter doch noch entstaubt und benutzt. 🙂

Winter

Heute (09.01.16) sind nur noch -1°, lt. Wetter-App leichter Schneefall.
Nein, es nieselt hier.

Und bald ist von der schönen weißen Pracht nichts mehr zu sehen.

Auf den Straßen die ersten Zeichen des Vergehens.

Das Schneesterben beginnt. Matsch bleibt.

Winter

Die BVG wird bei den ansteigenden Temperaturen wieder aufatmen. Kein Grund eine Heizung anzustellen. Sie funktionieren eh nur bei knapp 30% der Busse, bei der von mir zu fahrenden Linien.
Wenn ich morgens, noch freudestrahlend, durch den Schnee zur Bushaltestelle getapst bin – jaaaa, auch um 5.20 Uhr kann ich mich tierisch über die Natur freuen 😀 – verging der Spaß im Bus. Eisiger Winter auch im Bus.

Bei -11° und gefühlten -20°, hilft auch kein Zwiebellook, um nicht zu frieren.

Und da ich mich in den vergangenen Jahren belehren lassen musste, dass der Fahrplan von den Busfahrern etwas variabler ausgelegt werden darf, stehe ich schon immer weit vor der Abfahrtszeit an der Haltestelle.

Alles eine Auslegungssache

Nach einer Beschwerde bei der BVG meinerseits, warum Busse der Linie 197 entweder zu früh oder zu spät, selten Fahrplangenau fahren, kam diese Antwort:
Fünf Minuten früher und auch fünf Minuten später entspricht noch der Einhaltung des Fahrplanes.

Okay. Also sowieso schon durchgefroren, steigst du dann in einen Bus, der gefühlte -30° Innentemperatur hat.
Weil: da läuft zur Irreführung der Fahrgäste dann auch noch die Lüftung.
Aus der aber so rein gar nichts Warmes kommt.

Ungelogen: bei einer Fahrt waren die Fenster von innen zugefroren. :-/

Und da bleibt dir nichts, als weiter zu zittern und darüber zu senieren, wie sich jetzt eine kuschelweiche Wolldecke über den Beinen anfühlen würde…
Ob eine Wolldecke tatsächlich eine Option für den nächsten Tag wäre…
Dabei stelle ich mir die Gesichter der anderen Fahrgäste vor, wenn ich aus einem riesigen Einkaufsbeutel eine schöne warme Mollydecke hole, mich darin einkuschele und es mir gemütlich einrichte. Dann könnte mich der Winter im Bus einmal …

Pin an mich: „Kaffeebecher nicht vergessen!“

Winter 2

Und an diesem Tag hätte ich dann gerne meinen Lieblingsbusfahrer.
Der – muss nämlich morgens um 6.00 „noch schlafen“.

Bezahlte schlechte Laune am Morgen

Oftmals fahre ich morgens 5.42 Uhr mit der Berliner Buslinie 154.
Und in der Regel, sind die Busfahrer auch schon um diese Zeit, zumindest so höflich, auf ein „Guten Morgen“, freundlich zu reagieren. Auch ein Kopfnicken zählt für mich schon dazu.
Das gehört sich doch mal einfach so, wenn ich mit Kunden zu tun habe.

Bei diesem besagten Busfahrer kam den Morgen nur ein grimmiger Blick. Ohha.
Okayyy, schlecht geschlafen, musste vielleicht einspringen in seinem Frei, Stress zu Hause oder, oder, oder…

Wir werden ja alle mal vom Leben gebeutelt.


Was dann allerdings kam, verschlug mir echt die Sprache.

Da gleich vorne ein Platz frei war, platzierte ich mich dahin.
Normalerweise telefoniere ich nur im Notfall im Bus.

Und an diesem Morgen war es wichtig – ein Anruf von einer Kollegin.

Ich sprach flüsternd um niemanden am Morgen zu belästigen. Und ich meine wirklich flüsternd!
Und hier eine Kurznachricht an Seppo vom http://seppolog.com/: Frauen können definitiv leise telefonieren!!!! 😛


Nach 20 Minuten Fahrt, dreht sich der Herr Busfahrer zu mir um, um mich mit einem… keine Ahnung… genervten Blick mundtot zu machen???

Ich reagierte nicht. Wie konnte ich nur? Jetzt hatte ich aber vollends das Maß der Belästigung seiner Person, am frühen Morgen überschritten.

Ich bekam eine Ansage!

Wenn sie unbedingt telefonieren müssen, dann setzen sie sich doch hinten hin!“

Na huch, das war deutlich.
Da meine Kollegin und ich, eh mit dem Austausch unserer Informationen fertig waren, legte ich brav auf.
Ich schwankte zwischen Gegenansage und reuigen Kniefall.


Bevor ich also ausstieg, ging ich zu ihm vor. Meine guten Manieren hatten die Oberhand gewonnen. Ich entschuldigte mich bei ihm, falls ich ihn mit meinem geführten Telefonat gestört hätte. Ich wäre der Meinung gewesen, dass ich es doch extra sehr leise gehalten hätte.

Da sagt er doch, in einem seinem Gesicht angepassten Ton: „Morgens um 6.00 will ich meine Ruhe haben und noch schlafen!“
(kennt ihr den Spruch: „Schau mich nicht in diesem Ton an!“? – ein Lieblingsspruch meiner Tochter übrigens, wenn icke mal wieder mecker 😀 , aber der fiel mir sofort bei seinem Gesicht ein.)

Hä??? Wie bitte???

Darauf fiel mir partout nix ein.
Im Nachhinein fielen mir 100 passende Antworten ein, freundliche und weitaus weniger freundliche. Aber in diesem Augenblick war ich einfach nur baff.

Ich habe garantiert auch nicht sehr intelligent aus der Wäsche geguckt. Schock -Sprachlosigkeit.

Mein Blick ging noch zur Busnummer und ich war kaum aus dem Bus, schrieb ich schon eine Beschwerde an die BVG.
Ihr dürft gerne raten. 😀

Jepp!
Ich bekam eine automatisierte Antwort, man würde sich darum kümmern. Ahja.

Seitdem ist er mir noch einmal als Fahrer begegnet. Das war zur Mittagszeit.
Nein, er hatte kein freundlicheren Gesichtsausdruck. 😮 Vielleicht lag es daran, dass er mich erkannt hatte.
Oder aber, er ist halt einfach nur ein Stinkstiefel.

Der erste Eindruck ist wichtig, aber der Zweite enthüllt die Wahrheit!

 

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