Monastiraki, Plaka – Stadtspaziergang durch Athen

[Werbung] Wer hier regelmäßig liest weiß, dass ich ein Fan von Kirchen bin. Als wir auf unseren Spaziergang durch die Stadt im Stadtteil Monastiraki an dieser großen Kathedrale vorbeikamen, bestand gar keine Frage, dass ich sie mir auch von innen ansehen musste. 🤩

Die Kathedrale „Mariä Verkündigung“ in Monastiraki

Sie ist der Sitz des orthodoxen Erzbischofs von Athen und sie befindet sich zwischen dem Syntagma Platz und der Akropolis.

Nach der griechischen Revolution wurde Otto von Bayern zum König des neuen Königreiches Griechenland eingesetzt. 1842 legte er den Grundstein für diese Kathedrale und zwanzig Jahre später wurde sie in Gegenwart des Königpaares geweiht. Erinnert ihr euch an die Evzonen? Auch dort hatte das Königspaar seinen Einfluss.

Das Innere der Kathedrale ist schon atemberaubend. Man sieht hier viele Fresken und Ikonen. Die Schreine der heiligen Philothea und des Patriarchen Gregor V. sind hier wichtige Heiligtümer, da man sie als Märtyrer für die Freiheit Griechenlands und der Rechtgläubigkeit verehrt.

Vor der Mitropolis steht ein Denkmal des Erzbischof Damaskinos. Er baute während des 2. Weltkrieges ein Hilfsnetzwerk des Klerus auf und half damit vielen Menschen vor der Verschleppung als Zwangsarbeiter, vor Übergriffen auf unbeteiligte Zivilisten und vor der Deportation der jüdischen Bevölkerung. Als ihm mit Erschießung gedroht wurde, falls er seine Aktivitäten nicht einstellen würde, antwortete er: „Die Mitglieder des griechischen Klerus werden nicht erschossen, sie werden gehängt. Bitte respektieren Sie diese Tradition!“ Ihm wurde 1970 postum der Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ verliehen.

Auf dem Platz vor der Kathedrale wurde gerade ein Musikvideo oder Film gedreht. Ich habe so etwas noch nie gesehen und ich muss sagen, dass mir die beiden Akteure wirklich leidtaten. Immer und immer wieder wurde abgebrochen und der Regisseur gab seine Anweisungen dazwischen. Es war an diesem Tag nicht besonders warm und das Mädel in ihrem Flatterkleidchen hat bestimmt mächtig gefroren. 😎

74. Grundschule von Athen

Diese Grundschule (1875-1876) ist die erste öffentliche Schule Athens, die auf der Methode des Unterrichts basiert. Es ist auch als „Kambanis-Schule“ bekannt, nach dem Namen Vassillios Kambanis, Lehrer und Schulleiter der Schule von 1904 bis 1938.

Die historische Schule wurde 1875 vom ersten gewählten Bürgermeister von Athen, Dimitrios Kallifronas, gegründet, obwohl viele der notwendigen Vorarbeiten wie Landenteignungen viel früher, im April 1824, unmittelbar nach dem Unabhängigkeitskrieg der Griechen gegen die Türken stattfanden.

Diese Schule wurde von einigen der beliebtesten Prominenten des politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens Griechenlands besucht. Der frühere Premierminister X. Zolotas, Professor für Pädiatrie N. Matsaniotis, Oberster Richter A. Tsoutsos sowie berühmte Schauspieler und Sänger waren nur einige seiner Schüler.

Neben ihrer historischen Bedeutung hat die im neuen klassischen Rhythmus erbaute Schule eine große architektonische Bedeutung. 1977 wurde sie durch ein Dekret des griechischen Kulturministeriums als zu erhaltenes Denkmal charakterisiert.

Im Juni und Oktober 2007 wurde auf Initiative des Schulleiters Athanassios Aggelopoulos in Zusammenarbeit mit dem Elternverein eine kleine, aber vollständige Ausstellung mit Archiven, Schülerakten, alten Fotografien und anderen Souvenirs zur Schulgeschichte erstellt und würdigte so die 130-jährige Tätigkeit für die Schüler.

Heute setzt die 74. Grundschule von Athen ihre lange Tradition fort.

„Kalamia“

Südöstliche Exedra der Bibliothek von Hadrian, Römische Agora

Die in Monastiraki als „Kalamia“ (Schilf) bekannte Stätte bewahrt, aufgrund einer ehemaligen Schilfkorbwerkstatt, Reste der beiden benachbarten und wichtigsten römischen Denkmäler der Region, der römischen Agora und der Bibliothek von Hadrian.

Am nördlichen Ende, im Keller eines abgerissenen Hauses, ist ein Teil der westlichen Hälfte der südöstlichen Nische (Exedra) der Hadrian-Bibliothek sowie ein sehr kleiner Teil der nördlichen Bezirksmauer erhalten.

Die Exedra, eine halbzylindrische hervorstehende Nische mit zwei Säulen vor der Kolonnade, wurde wahrscheinlich wie die anderen Nischen der Bezirksmauer für zusätzliche Zwecke verwendet.

In einer späteren Zeit wurde es in eine halbkreisförmige Zisterne umgewandelt, die bis Mitte des 5. – Anfang des 6. Jahrhunderts n. Chr. in Gebrauch blieb.

Das „älteste“ Haus in Athen

Es ist nicht, wie man vermuten würde, ein Haus aus der antiken griechischen Zeit. Dieses Haus stammt aus dem 16.Jhd. und ist in Südgriechenland das letzte stehende Beispiel für Konaki, ein typisches osmanisches Gebäude. Bekannt ist dieses Gebäude auch unter dem Namen Benizelos-Haus, da sein erster Besitzer Benizelos hieß. Es wurde im Jahre 2017 umfassend renoviert und kann kostenlos besichtigt werden. Als wir allerdings durch Plaka spazierten, hatte es leider geschlossen.

Shoppen und Lunch in Monastiraki und Plaka

Geschäfte gibt es in Athen, wie in jeder anderen Großstadt auch, en masse. Allerdings macht es hier in Monastiraki wirklich Spaß von einem kleinen Laden zum nächsten zu schlendern und nach Souvenirs und Mitbringsel zu schauen.

Gegessen haben wir in einem Straßenrestaurant im Viertel Monastiraki. Straßenrestaurants gibt es viele in Athen. Stellenweise grenzte in Plaka die Tisch- und Stuhlaufstellung schon an gefährliche Körperverletzung. Halb auf dem Bürgersteig und halb auf der Gasse. Und trotz alledem könnte ich Stunden in diesen Straßenrestaurants zubringen, um einfach das Treiben rundherum zu beobachten und dabei genüsslich griechisch zu essen und meinen Kaffee zu schlürfen.

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