Sfendoni Cave- die schönste Höhle auf Kreta
[Werbung] Heute war das Wetter sehr bescheiden. Es nieselte immer wieder und die Wolken hangen tief. Definitiv kein Strandwetter. Genau für solch einen Tag hatten wir uns den Besuch der Sfendoni Cave aufgehoben.
Die Höhle befand sich ca. 1 1/2 Stunden von unserem Hotel entfernt (ca. 43 km von Heraklion) und war damit für uns nur mit dem Auto erreichbar.
Auch hier ging es wieder über schmale Straßen. Selbst in einigen Dörfern waren die Straßen nur so breit, dass ein Auto durchpasste. Ja ☺️, Gegenverkehr machte auch hier nicht wirklich Spaß. Aber ich musste ja dieses Mal nicht fahren, von daher… 😁
Die Höhle befindet sich an einer Seitenwand des Hügels von Halepa auf einer Höhe von 630 m und gehört zum Naturpark von Psiloritis. Sie soll die schönste Höhle auf Kreta und eine der schönsten in Griechenland sein.
Neben der Kasse gibt es noch Shops für Souvenirs und ein Café, von dessen Terrasse man einen tollen Blick auf die Bergwelt von Kreta hat.
Wir hatten Glück und waren noch rechtzeitig zu der letzten Führung da. Pro Person bezahlten wir 5 € Eintritt. Die Führung wurde in Englisch gehalten. Wessen Englisch dann doch nicht so gut ist, bekommt eine deutsche Erklärung ausgehändigt.
Sfendoni Cave
In der Höhle läuft man über metallische Gehwege die mit Seilen abgesichert sind. Was ich toll finde, da sie so behindertengerecht ist. 👍
Was sicher optisch gut gemeint ist, ist die bunte Beleuchtung. Sicher kommen so die Stalaktiten (für einen Zentimeter braucht es ungefähr 100 Jahre!) und Stalagmiten gut zur Geltung. Mir waren es etwas viele bunte Lichter, die auch noch ständig wechselten. Eine dezentere weiße Hintergrundbeleuchtung würde meines Erachtens mehr Flair in die Höhle zaubern und die unterschiedlichen Farben in den Tropfsteinen schöner zur Geltung bringen.
Die Höhle ist Millionen Jahre alt und nimmt eine Fläche von 3500 Quadratmetern ein, bei einer Länge von 270 Metern. In ihr herrschen über das Jahr konstant bleibende Temperaturen von 16° bis 17 °C mit einer Luftfeuchtigkeit von 100%. Die Tiefe der Höhle variiert zwischen 20 und 50 Metern. Bekannt ist sie den Einwohnern seit ungefähr 400 Jahren.
Die bekannte Höhlenforscherin Anna Petrohilou erforschte 1966 die Höhle und benannte die Räume der Höhle. Zweidrittel der Sfendoni Cave können besichtigt werden, das sind fünf von insgesamt elf Räumen.
Feenversteck
Hinter einem schwer erkennbaren Loch befindet sich ein Raum von 15 Metern Länge. Diesen durften wir leider nicht besichtigen.
Bei Ausgrabungen wurden dort Funde entdeckt, die aus einer Zeit 3000 v. Chr. datiert wurden. Das Höhlen als Lagerungsorte für die Reifung von Käse benutzt wurden, haben wir ja schon auf Kos erfahren. Und auch diese Höhle gab dafür einige Hinweise.
Zudem wurden auch Skelette und Knochen von Tieren aufgefunden, wobei es sich dabei um Rehe und Hirsche handeln soll. Auffallend ist, dass keines der Tiere auf Kreta heimisch ist.
Harmonienraum
Der Name ergab sich, da die Stalaktiten dem Musikinstrument Harmonium ähnlichsehen. Diese Art von Stalaktiten werden von Höhlenforschern auch als Vorhänge bezeichnet, da sie diesen sehr ähneln.
Hier waren sehr viele unterschiedliche Farbspiele in den Tropfsteinen zu bewundern, die durch die Verbindung zwischen Metallen und dem Sauerstoff entstanden sind.
Die weiße Farbe ist reines Kalziumkarbonat, die orangen und roten Farbtöne sind Eisenoxide und die grauen Farbtöne sind Magnesiumoxide. Weiter kann man Kristalle entdecken, die aus dem Kalziumkarbonat entstanden sind.
An der Decke gibt es schwarze Stellen, die durch den Atem und Ausscheidungen von Fledermäusen entstanden sind. In der Höhle leben ca. 400 der Tiere aus vier verschiedenen Arten.
In Sfendoni Cave leben noch viele andere Arten von Tieren, wie Schnecken, Isopoden (Asseln), Zweifüßler und Spinnen. Diese Arten sind winzig und ungefährlich und haben es geschafft in einer absoluten Dunkelheit zu überleben. Einer der Isopoden existiert weltweit nur in dieser Höhle. Sie sind ein Zentimeter lang, blind und farblos.
Palast
Hinter einem Raum der als „Kapelle“ bekannt ist, kommt ein Saal der aufgrund seiner vielen Säulen als „Palast“ genannt wurde. Hier kann man eine der größten Säule in der Höhle bewundern.
Parthenon
Der Name Parthenon entstand dadurch, dass eine Symmetrie bei den Dimensionen und den Säulen bemerkt wurde. Vor mehreren Jahrmillionen floss hier ein unterirdischer Fluss entlang. Als dieser Fluss wegen eines Risses am Eingang der Höhle aufhörte zu fließen, fingen die Stalaktiten an zu wachsen.
Hier endet dann auch die Führung. Leider! Denn es gäbe noch 120 Meter zu besichtigen, die sich in drei Räumen aufteilen. Die ersten zwei sind groß und heißen „Panorama“ und „Metropolis“. Der dritte Raum nennt sich „Kammer des verlorenen Kindes“. Hier wurde ein erhaltenes Skelett eines kleinen Kindes im Stalagmitenmaterial gefunden. Man geht davon aus, dass das Kind vor vielen Jahrhunderten in der Höhle verlorengegangen war und einen tragischen Tod erlitten hat.
Sagen/Legenden
Auch hier haben sich einige Sagen über die Jahrhunderte erhalten. So soll die Höhle nach einem Rebellen namens Sfendoni benannt worden sein. Er nutzte sie als Versteck. Als er am Eingang der Höhle sein Fleisch briet, kam ein Junge und fragte ihn nach Essen. Sfendoni wurde über seine Entdeckung wohl so wütend, dass er den Jungen mit Tritten tötete. Viele Einheimische glauben, dass das gefundene Skelett diesem Jungen gehört.
Es gibt noch zwei Geschichten über eine schöne Fee die in der Höhle lebte und einen verliebten Schäfer.
Danke, dass du bis zum Ende gelesen hast und ich würde mich über einen Kommentar sehr freuen. ☺️
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