Mitatas, Hotspot und Zia
Sechster Tag – Teil 3
Es bleibt bei Geschichten über die Mitatas
[Werbung] Mitatas? Mitatas sind Unterkünfte für Hirten, die mit ihren Tieren ein halbes Jahr in den Bergen verbringen und dort ihren Käse herstellen. An genau so einem verlassenen Mitato war unser nächster Halt.
Peter meinte, dass hier an die 300 Tiere gelebt haben. Morgens um 5.00 Uhr wurden die Tiere durch eine Art Durchgang/Tunnel getrieben. Dort nahm sich der Hirte jedes einzelne Tier zwischen die Kniee oder hang sich von der improvisierten Decke herab und molk die Ziegen. Danach konnten sie in den Bergen herumstromern, wie sie wollten.
Käseherstellung in den Mitatas
Während die Ziegen auf dem Berg unterwegs waren, wurde die Milch verarbeitet. Erst wurde sie bei 80-85 °C erhitzt und dann wieder abgekühlt. Dabei musste sie ständig gerührt werden. Dann wurde die jetzt festere Masse, abwechselnd mit Salz in einem Behälter geschichtet. Diese Behälter wurden dann in Höhlen zur weiteren Reifung gebracht. Die Höhlen haben durch die Bergwinde ein besonderes Höhlenklima und so kann der Käse in Ruhe reifen.
Blick auf die Küste
Es gibt wohl Hirten, die ihren Käse 30 – 35 Jahre reifen lassen. Relativ frischer Käse kostet zwischen 12 – 15 € das Kilo. Der 30 – 35 Jahre gereifte Käse, der übrigens steinhart ist, kostet dann mal schlappe 800 – 900 € das Kilo. Ach – die Höhlen werden sehr gut bewacht!!! 😉
Abends wurden die Tiere wieder zurückgeholt. Dazu bedienten die Hirten sich eines Tricks. Ein Tier der Herde wurde schon in jungen Jahren sehr verwöhnt und verhätschelt und es bekam immer Sonderrationen. Wenn der Hirte dieses Tier rief, wusste dieses: es gibt Futter – und kam den Berg hinunter. Da Ziegen Herdentiere sind, folgten die anderen Tiere.
Nun gingen die Tiere wieder durch den Tunnel und wurden ein zweites Mal gemolken. Die Milch wurde dann wieder verarbeitet und erst dann war der Arbeitstag zu Ende.
Die Mitatas sind alle gleich aufgebaut. Zwei eingezäunte Gehege, der Durchgang/Tunnel und zwei Schlafplätze. Zwei Schlafplätze: einen für den Hirten und einen für Besucher bzw. den ältesten Sohn, der seinen Vater hier besuchte und benötigtes hinaufbrachte.
Das Ende vieler Mitatas
Wer an Griechenland denkt, dem fallen als erste Begriffe Käse und Oliven ein. Ursprünglichen Käse bekommt man leider nur noch direkt auf den Inseln zu kaufen, denn die EU hat den Export des Käses aus hygienischen Gründen verboten. Die Hirten würden in ihren Mitatas z.B. ohne Handschuhe arbeiten. Was Jahrtausende gut funktionierte und niemanden geschadet hat, das macht jetzt die „Hygiene“ kaputt. Peter erzählte, dass z.B. bei griechischen Hochzeiten mehrere hundert Gäste kämen. Würde man dort schlechten Käse anbieten, wäre man als Hirte erledigt. Hier könnte man nun natürlich viel über den Sinn und Unsinn Brüsseler Gesetze diskutieren. Es ist, wie es ist und das Resultat dieses Beschlusses zeigen viele verlassene Mitatas auf der Insel. 🙁
Thymian
Ein Ratschlag von Peter war, uns Thymianhonig zu kaufen. Gerade für die Stimme und gegen Halsschmerzen soll er besonders gut sein. Thymian wächst hier wie Unkraut und ist natürlich auch bekannt für seine Heilkräfte. Ein Tipp gab er uns noch mit, um die Qualität eines Honigs zu bestimmen: Man nehme einen Zahnstocher, tunke ihn in den Honig und zünde ihn an. Brennt er schlecht – hat man eine gute Qualität. Brennt er gut – dann ist viel Zucker unter gepanscht und die Qualität entsprechend minderwertig.
Der Tipp half uns zwar bei unserem Honigkauf nicht wirklich, denn wer hat schon immer Zahnstocher in der Tasche. Allerdings machte ich diesen Test später zu Hause und ich war sehr erleichtert, dass wir unser Geld für einen qualitativ guten Honig ausgegeben haben. 😀
Und schon wieder habe ich einen Seite vollgetippert. 🙈 Also geht es beim nächsten Beitrag weiter über unsere Landrovertour mit Safari Adventure und unsere Tour Guides Peter und George, die, wie ihr hier lest, ein schier unermessliches Repertoire an Informationen hatten. 🙂
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